WüFoBEST - eine neue Fortbildungsveranstaltung; Besuch vom Niederländischen Roten Kreuz.
15.01.2019 - Am vergangenen Samstag war die Premiere einer neuen Fortbildungsveranstaltung. Gemeinsam konnten die Universitätsklinik Würzburg und der BRK-Bezirksverband Unterfranken dazu über 250 TeilnehmerInnen begrüßen. Dazu die Presseinformation:
Beim ersten Würzburger Forum Bevölkerungsschutz (WüFoBEST) am 12. Januar 2019 beleuchteten nationale und internationale Experten in Fachvorträgen die komplexen Herausforderungen, die sich aus Terroranschlägen und besonderen Einsatzlagen ergeben. Zentrales Ergebnis: Um solche
Situationen aus Sicht des Bevölkerungsschutzes zu bewältigen, müssen die Maßnahmen aller
beteiligten Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) gut koordiniert
ineinandergreifen sowie die erforderlichen Maßnahmen im Vorfeld gemeinsam geplant, geschult und abgestimmt werden.
Das neue Konferenzformat „Würzburger Forum Bevölkerungsschutz (WüFoBEST)" stand mit seiner
Pilotveranstaltung unter der Überschrift „Management lebensbedrohlicher Einsatzlagen". Die Organisatoren der Veranstaltung -die Sektion Notfall-und Katastrophenmedizin des Uniklinikums Würzburg (UKW) und der Bezirksverband Unterfranken des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) -griffen ein hochaktuelles Thema auf, was sich unter anderem daran ablesen lässt, dass die Tagunginnerhalb kürzester Zeit ausgebucht war: Über 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen im Hörsaal des Zentrums Operative Medizin des UKW zusammen. Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Prof. Dr.Georg Ertl, den Ärztlichen Direktor des UKW, unterstrichen der bayerische Landtagsabgeordnete Manfred Ländner, der Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Jochen Lange, Vizepräsident der Regierung von Unterfranken, und der Landesarzt des BRK, Prof. Dr. Peter Sefrin, in ihren Grußworten die Bedeutung der Tagung, nicht zuletzt wegen den ständig steigenden Anforderungen an alle Beteiligten.
Ziel: Reibungslose Zusammenarbeit polizeilicher und nicht-polizeilicher Kräfte. Als lebensbedrohlich gelten Einsatzlagen mit hohem Gefährdungspotenzial für das Leben von Opfern und Einsatzkräften, bei denen ein oder mehrere Täter mit Waffen, Sprengmitteln oder gefährlichen Werkzeugen und Stoffen gegen Menschen vorgehen. ,,Um die mit diesen Terroranschlägen oder Amoktaten verbundenen Herausforderungen zu meistern, ist eine möglichst reibungslose Zusammenarbeit von polizeilicher und nichtpolizeilicher Gefahrenabwehr unerlässlich", erläuterte Prof. Dr. Thomas Wurmb, Leiter der Sektion Notfall- und Katastrophenmedizin der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie des UKW. Diesem interdisziplinären Ansatz entsprechend waren unter den internationalen und nationalen Referenten des Forums Vertreter aus Polizei, Rettungsdiensten, Bundes-und Kommunalbehörden sowie dem Krankenhauswesen. ,,Dieser Grundgedanke des Austausches zwischen allen Beteiligten ist uns besonders wichtig, um unsere Bevölkerung noch besser schützen zu können", betonte Harald Erhard, Bezirksgeschäftsführer des BRK Bezirksverbandes Unterfranken.
Wie retten, wenn noch Gefahr für Leib und Leben besteht?
Die versammelten Experten diskutierten unter anderem die Frage, wie bei einer noch nicht beendeten
lebensbedrohlichen Einsatzlage, also unter einer fortgesetzten Bedrohung, eine bestmögliche Versorgung
von Verletzten organsiert werden kann. Hier müssen einerseits klare Absprachen getroffen werden, wie sich Einsatzkräfte verhalten sollen, damit sie sich möglichst wenig selbst gefährden und trotzdem ihre Aufgaben erfüllen können. ,,Für uns Polizeikräfte besteht die große Herausforderung darin, das taktische Vergehen zur Beendigung der Gewalttaten so zu gestalten, dass möglichst viele Menschen gerettet werden können", verdeutlichte Günther Epple von der Deutschen Hochschule der Polizei.
Einer der Referenten kam vom Roten Kreuz der Niederlande. Seinen Besuch in Unterfranken nutzen seine Kollegen zu einem Besuch in Unterfranken. Von Freitag bis Sonntag waren sie hier zu Gast. Nach der Ankunft in Bad Neustadt/S. wurden sie von dortigen Kreisverband eingeladen. Am Samstag nutzten sie die Zeit nach dem Besuch der Fortbildung zu einem Stadtbummel in Würzburg. Anschließend besuchten sie die Hubschrauberstation Christoph 18 in Ochsenfurt. Am Sonntag bot sich noch die Gelegenheit zur Besichtigung der Integrierten Leitstelle des BRK in Schweinfurt.
Bilder: Doku-Team des BRK-Kreisverbandes Würzburg, U. Kippnich