SEG G.I.L.T.
26.07.2018 - Am Abend konnte in Querbachshof, Landkreis Rhön-Grabfeld, die Schnell-Einsatz-Gruppe G.I.L.T vorgestellt werden. Zahlreiche Vertreter aus der Rotkreuzfamilie und befreundeter Institutionen trafen sich an einer Furt durch den Fluß Brend um dort Eindrücke von der Einsatzfähigkeit der neuen Einheit, die mit Pilotcharakter aufgestellt wurde, zu gewinnen. Begleitet wurde die Präsentation auch durch zahlreiche Vertreter regionaler und überregionaler Medien.
Warum an einer Furt? Der Name G.I.L.T. steht für Gelände/Infrastruktur/Logistik/Transport und stellt das Einsatzspektrum der aus vorhandenen Einsatzmitteln der Kreisverbände zu dieser Einheit zusammengefassten Fahrzeuge und deren geschulte Einsatzkräfte gut dar. Die geländegängigen Einsatzfahrzeuge kommen nach Extremwetterlagen zum Einsatz und sollen das vor Ort befindliche Personal der Hilfsorganisationen bei Bedarf und auf Anforderung unterstützen.
Die Einsatzmöglichkeiten stellen die beiden Presseinformationen zur SEG G.I.L.T und zur Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie die Beiträge aus den diversen Medien gut dar.
BR 24/Rundschau: https://www.br.de/mediathek/video/brk-uebung-in-querbachshof-schnelle-einsatzgruppe-fuer-extremwetter-av:5b5b3985cc33f6001c751ae1
Als Besonderheit können wir auf die in der Presseinformation dargestellt Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (https://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-29114/#/gallery/31550) hinweisen, die es uns ermöglicht gezielt und schadlos zum Einsatzort zu gelangen und vor Ort zu agieren. Die DLR-Forscher entwickeln neue Systeme und Techniken, um bei Katastrophen und Großereignissen die Einsatzkräfte mit aktueller Lageanalyse vor allem durch Verkehrsüberwachung aus der Luft zu unterstützen, was die BRK-Einheit im Einsatz unterstützt. Die Verantwortlichen sind sich sicher, dass damit der durch die Landesbereitschaftsleitung erteilte Auftrag zur Pilotierung erfolgreich abgearbeitet wurde. Sie wünschen sich, dass die Einheit Impulsgeber für weitere derartige Einheiten in Bayern werden wird.
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Schnell-Einsatz-Gruppe G.I.L.T. - was ist das?
In immer kürzeren Zeitabständen treten in Deutschland extreme Wetterereignisse auf. Diese erfordern neben den bereits bestehenden taktischen Einheiten besondere Konzepte und Einsatzmaterialen, um die Bevölkerung bestmöglich zu schützen. Aus den genannten Gründen hat das Bayerische Rote Kreuz (Bereitschaften) in Unterfranken die erste Schnell-Einsatz-Gruppe G.I.L.T. aufgestellt. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) unterstützt G.I.L.T. im Bereich der Situations- und Lageerfassung.
Die Abkürzung G.I.L.T. steht für die Spezialfähigkeiten:
Gelände
Die Fahrzeuge sind so ausgelegt, dass sie auch außerhalb des regulären Straßennetzes im Gelände zum Einsatz können.
Infrastruktur
Gerade wenn kritische Infrastrukturen durch Unwetter nicht in gewohnter Art und Weise zur Verfügung stehen, kann die SEG den Einsatzort dennoch zuverlässig erreichen und Hilfe leisten.
Logistik
Es werden verschiedenste Informationsquellen zur Situations- und Lageerfassung eingebunden, um die Einsatzlogistik zu optimieren.
Transport
Die Einheit kann den Transport von Patienten, Einsatzkräften und Material selbst unter extremen Einsatzbedingungen gewährleisten.
Im Rahmen der Forschungsarbeiten im Projekt VABENE++ sowie durch die Aktivitäten des Zentrums für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) können Wissenschaftler des DLR je nach Situation satelliten- und luftgestützte Informationen zur Verfügung stellen, um die Einheiten vor Ort bei Lageerkundung, Einsatzplanung und Rettungsoperationen zu unterstützen. Zukünftig werden die Einsätze der Schnell-Einsatz-Gruppe - G.I.L.T. evaluiert und bewertet. Auf Basis der Erkenntnisse werden dann Personalstärke, Fahrzeuge und Material sowie die Taktik angepasst. Ziel ist es, mittelfristig in jedem bayerischen Regierungsbezirk eine solche Einheit zu etablieren.
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Bilder: BRK/J. Lindemann